Reiseinformationen

Das Königreich Marokko, auch genannt das Land des Sonnenuntergangs (al-Mamlaka al-Maghribīya), zählt 37 Millionen Einwohner und liegt im äußersten Nordwesten Afrikas. Es wird von König Mohammed VI in einer konstitutionellen Monarchie regiert und ist mit der Fläche der Westsahara fast doppelt so groß wie Deutschland. Neben der faszinierenden landschaftlichen und klimatischen Diversität, die von Wäldern im Norden, Stränden entlang der Küste, dem Atlas-Hochgebirge in der Mitte und der Sahara im Süden und Osten reicht, ist Marokko auch ein Mekka an kulturellen Schätzen, die darauf warten, von Ihnen erkundet zu werden. Insbesondere das marokkanische Kunsthandwerk (Teppiche, Keramik, Möbel, Schmuck …) sucht auf der ganzen Welt seinesgleichen.

Bevölkerung:
Ein Großteil der ansässigen Bevölkerung lebt im Norden des Landes und ist unterteilt in etwa 300 Stammesgruppen. Nach der islamisch-arabischen Eroberung des Maghreb im 7. & 8. Jh. wurde das Land sprachlich sowie kulturell arabisiert. Man geht davon aus, dass knapp 2/3 der Einwohner Berber und etwa 1/3 Araber sind. Hierzu gibt es sehr abweichende Angaben, da die Durchmischung beider Volksgruppen seit über tausend Jahren im Grunde keine klare Trennung mehr zulässt.

Sprache:
Obwohl die amtliche Hauptsprache arabisch (Darija) ist, sprechen die meisten Marokkaner auch mindestens eine der ansässigen Berbersprachen  (ⵜⴰⵎⴰⵣⵉⵖⵜ Tamaziɣt: Taschelhit, Mazirisch, Ghomara etc.). Weiterhin sind Französisch aufgrund der Kolonialvergangenheit und mit Einschränkungen auch Englisch verbreitet. Ihre Reisebegleitung wird Sie selbstverständlich bei sprachlichen Schwierigkeiten unterstützen. 

Religion:
Die Bewohner Marokkos sind fast ausnahmslos Muslime und zeichnen sich durch eine moderate Auslebung ihres Glaubens sowie eine offene Gesinnung gegenüber Europäern aus. Wir bitten Sie, die kulturellen Gepflogenheiten des Landes zu beachten (siehe Abschnitt 14 Verhaltensweisen).

Politik:
Die politische Lage in Marokko ist als stabil einzuschätzen. König Mohammed VI, Oberhaupt des Landes, ist zugleich religiöser Führer und beim Volk weitgehend beliebt. Seit der Reform der Verfassung von 2011 wird die Regierung aus dem Parlament heraus gebildet, die u.a. für einen toleranten Islam steht. Auf diese Weise wurde dem Demokratisierungswillen innerhalb der Bevölkerung nachgegeben.

Marokko gilt als sicheres und freundliches Reiseland – dies ist nicht nur meine (Maxie) persönliche Einschätzung, sondern so stuft es offizell auch das Auswärtige Amt ein. Letzteres rät allerdings zu erhöhter Aufmerksamkeit, insbesondere an Orten, die von Touristen frequentiert werden, sowie an religiösen Stätten. Auch an symbolträchtigen Daten ist Vorsicht geboten. Von Reisen in das Gebiet der Westsahara sowie in die unmittelbare Grenzregion mit Algerien wird abgeraten – keine Sorge, diese Regionen meiden wir auf unserer Tour. Auch bei Nacht kann man sich fast überall ungehindert und frei bewegen.

Ich (Maxie) habe Marokko alleine als Frau in meinem alten VW Bus (BJ 85) insgesamt 10 Monate bereist und kann mit Überzeugung sagen, dass ich mich in dieser Zeit stets sehr sicher gefühlt habe – sicherer als in so manchen Ecken Europas. Während meiner Reisezeit lernte ich viele andere Marokko-Reisende kennen und niemals wurde von Einbrüchen etc. berichtet. Selbstverständlich sollten übliche Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden, da Sie sich in einem Land aufhalten, in dem ein zum Teil sehr hohes soziales Gefälle besteht und Kleinkriminalität wie z.B. Taschendiebstahl innerhalb großer Menschenansammlungen nicht ausgeschlossen werden kann. Mein Eindruck ist aber, dass den Landsleuten und der Regierung sehr daran gelegen ist, dass sich Touristen wohl fühlen und wieder nach Marokko reisen möchten.

Es gilt: Sicher, ist sicher. Zu Beginn der Reise wird pro Reiseteilnehmer*in eine marokkanische SIM-Karte bereit gestellt, welche die Kommunikation und den Kontakt innerhalb der Gruppe sicher stellt. So können wir uns jederzeit bei Bedarf austauschen (siehe Abschnitt 5 Mobilfunk).

Die Einreise nach Marokko erfordert einen Reisepass (+evt. Kinderpass), der am Tag der Einreise mindestens noch sechs Monate Gültigkeit besitzt. Deutsche, österreichische und schweizerische Staatsangehörige können visumsfrei als Touristen für eine Dauer von bis zu sechs Monaten ins Land einreisen. Für den Aufenthalt von mehr als drei Monaten ist jedoch eine offizielle Verlängerung erforderlich.

Das Reise-Fahrzeug (Wohnmobil, Auto etc.) sollte auf den Fahrer oder Beifahrer zugelassen sein. Neben den üblichen Kfz-Dokumenten (nationaler Führerschein & Fahrzeugschein) wird bei Einfuhr unbedingt die Internationale Versicherungskarte, auch Grüne Versicherungskarte genannt, benötigt – mit einem Eintrag für Marokko. Dies gilt für alle ins Land eingeführten Fahrzeuge, auch möglicherweise mitgeführte Zweiräder, wie Motorräder, Roller etc. Gegebenenfalls sind auch Unterlagen für Haustiere erforderlich (siehe Abschnitt 7 Haustiere). 

Die Zollabfertigung kann zeitintensiv sein, da die Einreise-Kontrolle durch die Zollbeamten oftmals sehr gewissenhaft erfolgt. Somit gilt: Warten und Nerven bewahren. Ihre Reisebegleitung ist mit den erforderlichen Schritten bestens vertraut und unterstützt Sie daher während dieses Prozesses.

Bei der Einreise nach Marokko verpflichtet man sich im Übrigen das Fahrzeug bei Ausreise wieder auszuführen (spätestens nach 6 Monaten). Dies ist unumgänglich und kann bei Nicht-Einhaltung zu erheblichen Problemen wie etwa der Ausreise-Verweigerung führen sowie zu hohen Zollkosten. Es wird daher dringend empfohlen, einen Schutzbrief abzuschließen, der im Schadensfall die Heimholung des Fahrzeugs absichert (siehe Abschnitt 4 Versicherungen).

Vor Reiseantritt sollten Sie eine Auslandskrankenversicherung in Betracht ziehen, welche Sie im Falle eines medizinischen Notfalls absichert. Die gesetzliche Krankenversicherung (KV) bietet in Marokko nämlich keinen Schutz. Sollten Sie privat versichert sein, informieren Sie sich bei Ihrer KV über den Versicherungsschutz für Marokko bzw. welche Leistungen konkret abgedeckt sind.

Für Ihr Reise-Kfz (z.B. Wohnmobil sowie ggf. Motorrad etc.) ist die Internationale (Grüne) Versicherungskarte mit Deckung für Marokko erforderlich. Möglicherweise ist ein Versicherungswechsel von Nöten, da nicht alle Versicherungen Haftpflichtversicherungen für dieses Reiseland anbieten. Zum Abschluss eines Auslandsreiseschutzbriefes wird dringend geraten, für den (hoffentlich unwahrscheinlichen) Fall, dass ihr Fahrzeug fahruntüchtig würde. Der Anbieter kümmert sich dann für Sie um die Werkstattsuche, organisiert einen Abschleppdienst oder veranlasst ggf. eine Ersatzteillieferung. Im schlimmsten Fall ermöglicht er gar die Heimholung des  Kfzs (wichtig, da sonst hohe Zollstrafen drohen).

Das Mobilfunknetz in Marokko ist sehr gut ausgebaut – zu Teilen besser als in Deutschland. Überall gibt es Sendemasten. Funklöcher sind wirklich die Seltenheit. Ihre Reiseleitung übergibt Ihnen direkt nach der Einreise eine marokkanische SIM-Karte mit einem Startguthaben von 2 GB vom führenden Mobilfunkanbieter Maroc Telecom. So sind Sie auf Ihrem Handy unterwegs immer ‚mobil‘ (erreichbar). Anrufe sind dann über das Internet (z.B. WhatsApp) möglich. Die SIM-Karte kann alternativ in einem mobilen Router (oder Smartphone mit Hotspotfunktion) verwendet werden, um Laptop oder andere Geräte mit dem Internet zu verbinden.

Das Prepaid-Guthaben für Internet oder Telefonie (national oder international)  kann in jedem Ort ganz einfach in den Kiosk-ähnlichen Läden aufgeladen werden (z.B. 50 MAD = 5 GB / Aktion 7,5 GB). Sollten Sie sehr viel Datenvolumen benötigen, gibt es auch sog. ‚unlimited‘ Tarife vom Anbieter Inwi. 

Außerdem verfügt fast jedes marokkanische Dörfchen über mindestens einen öffentlichen Internetzugang – in Cafés gibt es ab und an Wifi.

Landeswährung ist der marokkanische Dirham (MAD). Dirham dürfen nur in sehr begrenztem Maße nach Marokko eingeführt werden (2.000 MAD). Es ist möglich, Bargeld in Banken und Wechselstuben zu tauschen oder aber direkt am Bankautomaten mit der EC- oder Kreditkarte abzuheben. Dabei können je nach Geldinstitut und Vertragsbedingungen Gebühren anfallen.

1 € = ca. 10,8 MAD | (Stand 05/2024)

Zum Bezahlen werden Kreditkarten nur in größeren Städten bzw. Supermärkten oder Tankstellen akzeptiert, insbesondere in Touristengebieten. Sehr oft wird aber nur Bargeld angenommen, vor allem in abgelegenen Regionen sowie kleineren Läden oder Restaurants, die überall in Marokko zu finden sind. Wir empfehlen daher, immer genügend Bargeld bei sich zu haben. 

Bitte erfragen Sie bei Ihrem Geldinstitut, ob Ihre Bankkarte Sie zu Abhebungen im Ausland berechtigt.

Auf unseren Marokko Rundreisen sind vierbeinige Fellnasen herzlich willkommen.  Für die Einreise mit Haustieren gibt es jedoch einiges zu beachten (siehe weiter unten). Unsere Touren sind absolut hundefreundlich. Im Januar 2024 habe ich (Maxie) eine marokkanische Straßenhündin adoptiert (Amlou) und weiß daher aus eigener Erfahrung, dass das Reisen mit einem Hund in Marokko problemlos möglich ist – vor allem dann, wenn er gut erzogen ist. Die Übernachtungsplätze suchen wir mitunter nach dem Kriterium ‚Haustier-kompatibel‘ aus. Es wird zudem darauf geachtet, dass wir keine langwierigen Tagesfahrten machen, stattdessen viel Zeit für Auslauf bleibt.

Für die Einreise mit Haustieren gilt Folgendes:

– EU-Heimtierausweis muss mitgeführt werden
– Eingetragene Kennzeichnung des Tieres durch Mikrochip oder Tätowierung im Heimtierausweis
– Mikrochip-Pflicht für Tiere, die ab dem 3. Juli 2011 zum ersten Mal gekennzeichnet wurden
– Gültige Tollwutimpfung (Erstimpfung mindestens 21 Tage vor Grenzübertritt) samt Eintragung im Heimtierausweis
– Amtstierärztliches Gesundheitszeugnis (nicht älter als 3 Tage, ausgestellt in französischer oder englischer Sprache)
– Gültiger Titer-Test für die Rückreise in die EU, als Nachweis über Tollwut-Antikörper im Blut
– Test ist frühestens 30 Tage nach der Impfung anhand einer Blutprobe möglich und vom Tierarzt im EU-Heimtierausweis zu bestätigen

Genauere Informationen dazu finden Sie HIER.

Allgemein möchten wir Sie darauf hinweisen, dass das Verständnis vom Hund als Haustier vielen Menschen in Marokko  fremd ist. Diese leben umgeben von schätzungsweise 3 Millionen wilden Straßenhunden, vor denen sie meist großen Respekt bis hin zur Angst haben. Außerdem gilt der Hund im Islam eher als ‚unreines‘ Tier.

Bitte zeigen Sie sich daher respektvoll und lassen Ihr Tier deshalb nicht einfach auf Fremde losspringen, ganz gleich, wie gut Ihre Fellnase erzogen ist. Da es sich um eine Gruppenreise handelt, muss außerdem womöglich damit gerechnet werden, dass nicht jeder der Teilnehmer*innen ein so großer Tierfreund ist wie Sie.

Es sei darauf hingewiesen, dass es in Marokko Straßenhunde gibt, die mit Tollwut infiziert sind – v.a. an der Küste rund um Agadir. Zur Vermeidung einer Ansteckung sollten Sie sowie Ihr Zweibeiner sich von fremden Hunden fernhalten. Auch sollten Sie sichergehen, dass Ihr Hund mit streunenden Katzen klarkommt, die sich überall auf den Straßen Marokko’s tummeln.

Denken Sie bitte daran, dass es nicht gestattet ist, Hunde in Restaurants, öffentliche Gebäude oder kulturelle Einrichtungen mitzunehmen. Geschäftiges Gedränge auf Straßen ist vor allem in großen Städten ein Thema, welches Ihren Hund unter Stress setzen kann. Ihr Haustier sollte es daher gewohnt sein, auch etwas Zeit alleine im Womo verbringen zu können. Ab März-Mai können hohe Temperaturen in Ihrem Fahrzeug herrschen.

Kinder sind auf unserer Reise durch Marokko sehr herzlich willkommen. Insgesamt gilt das Land als sehr kinderfreundlich und stellt für die kleineren Passagiere einen einzigen großen Outdoor-Spielplatz dar. Zum Straßenbild gehört es wie selbstverständlich dazu, dass Kinder herumtollen und miteinander spielen. Auch ‚fremde‘ Kinder aus Europa werden hier sehr liebevoll behandelt und man hat aus einem Gemeinschaftssinn heraus immer ein Auge auf sie.

Da Marokko andere hygienische Standards als Europa hat, ist es natürlich schwieriger ‚keimfrei‘ zu bleiben (siehe Abschnitt 13 Medizinische Versorgung).

Bei der Einreise mit Kindern gilt, dass jedes Kind einen eigenen Reisepass oder Kinderpass mitzuführen hat, der mindestens noch sechs Monate gültig ist.

Camping- und Übernachtungsplätze:
Wild and free, zumindest fast. Das Wildcampen ist in Marokko in vielen Regionen erlaubt, im Verlauf der Atlantikküste jedoch behördlich untersagt. Hinzu kommt, dass man in der Wildnis meist nicht lange ungestört bleibt, da Einheimische gerne den Kontakt zu Reisenden suchen. Dies kann nett sein, aber auf Dauer auch nerven, gerade wenn man aufgrund der vielen Erlebnisse seine Ruhe haben möchte. Aus diesem Grund bieten wir auf unserer Tour eine gute Mischung aus Camping- und anderen freien Übernachtungsplätzen (z.T. bewacht | keine Campinginfrastruktur) an.

Campingplätze in Marokko liegen meist etwas außerhalb von Stadtzentren und bieten die gewohnte Infrastruktur (sanitäre Anlagen, Strom, (Ab-) Wasser, …). Bitte beachten Sie jedoch, dass diese nicht unbedingt dem europäischen Standard entsprechen. Obwohl wir für Sie die schönsten Campingplätze im Land aussuchen, muss gelegentlich damit gerechnet werden, dass die Dusche kalt ist, der Strom nicht funktioniert oder die Sanitäranlagen nicht gereinigt sind. Im Landesinneren haben wir dann aber oftmals die Gelegenheit  in einer atemberaubenden Kulisse frei zu stehen und am Abend beim Lagerfeuer in den Sternenhimmel zu schauen.

Frisch-/Grauwasser:
Frischwasser ist überall auf Campingplätzen oder Tankstellen zu bekommen. Wir empfehlen dringend, dieses Wasser nicht zu trinken und stattdessen, Trinkwasser in Flaschen bis zu 5l zu kaufen. Fast alle Campingplätze bieten außerdem die Möglichkeit, Abwasser und Toilette zu entsorgen. 

Strom:
Stromversorgung in Marokko beträgt 220 V, auf Campingplätzen teilweise nur 180-210 V. Sie benötigen hierfür einen französischen Stecker CEE 7/7 sowie den blauen Caravanstecker L+N+PE, 6h. Die durchschnittlichen Stromstärken auf Campingplätzen in Marokko liegen bei 3 – 6 Ampere (650 – 1300 Watt).

Gas:
Deutsche Gasflaschen können in Marokko meist nicht an Gasstationen gefüllt werden, da die Aufsätze oftmals nicht kompatibel sind. Am besten füllen Sie Ihre Gasflasche daher zuhause. Es ist allerdings möglich, marokkanische Gasflaschen zu benutzen (die man überall bekommt) und diese mit einer zusätzlichen Gummidichtung oder mit einem Entnahmestutzen Adapter Nr. 43 an das Bordnetz anzuschließen.